Lass es raus - Benenne deine Emotionen
Oft ist es schwierig, die eigenen Emotionen in Worte zu fassen. Die Forschung zeigt aber, dass wir durch das Benennen unsere Emotionen besser wahrnehmen und damit umgehen können. Dabei ist die Wahrnehmung von positiven wie auch von negativen Emotionen wichtig. Menschen die ihre Emotionen gut wahrnehmen können, haben eine sogenannte hohe emotionale Diversität und leben glücklicher, länger und gesünder.

Emotionen Check-In Übung
Das sagt die Wissenschaft dazu
Warum wir unsere Gefühle zulassen sollten
Wenn wir die Frage "Wie geht's dir?" nicht einfach mit "gut" oder "schlecht" beantworten, dann können wir ganz gezielt etwas für die eigene psychische Gesundheit tun. Wer sich bewusst mit seinen eigenen Gefühlen und Emotionen auseinandersetzt und diese präzise benennen kann, schafft es besser mit ihnen umzugehen. Das bewusste Wahrnehmen von positiven Emotionen kann als eine wichtige Ressource dienen. Unsere Psyche und das Immunsystem sind eng miteinander verknüpft. Gute Gefühle lassen unseren Blutdruck und unsere Herzfrequenz sinken und stärken gleichzeitig unsere Abwehrkräfte.
Etwas schwieriger scheint das Wahrnehmen von belastenden oder negativen Emotionen. Diese sollten wir aber möglichst nicht unterdrücken. Wenn wir dies zu oft tun, dann kehren sie umso stärker und intensiver wieder zurück. Versuche also auch die negativen Emotionen zu benennen. Wir erhöhen damit unsere Fähigkeit, Emotionen zu regulieren. Bei starken negativen Emotionen ist die Amygdala, der Ort von unseren Gefühlen aktiv und löst körperliche Reaktionen (z.B. unklares Denken, Schwitzen, Herzrasen) aus. Wenn wir nun aber unsere Emotionen benennen und bewusst wahrnehmen, dann wird unser präfrontaler Kortex aktiv (Ort von Vernunft und Regulation) und es gelingt uns besser zu entscheiden, was wir kontrollieren und was wir einfach akzeptieren sollen. Das Benennen von Emotionen verhindert so das Entstehen von negativen Einstellungen.
In einer Studie konnte gezeigt werden, je bunter das Gemütsleben der Teilnehmenden war, desto weniger zeigten sie Anzeichen einer Depression. Ein vielfältiges positives Gefühlsleben wirkt sich positiv auf die Gesundheit aus. Sogar ein großes Spektrum an negativen Emotionen ging mit einer besseren psychischen Verfassung einher als ein eintöniges negatives Gefühlsleben. Fazit, die Mischung und Vielfältigkeit von negativen und positiven Emotionen machts aus, damit man Gesund bleibt.
Je öfter man sich also seinen Gefühlen bewusst macht, desto leichter wird man mit ihnen fertig und es gelingt uns diverser zu fühlen. Fange gleich heute an und mache die oben beschriebene Emotionen Check-In Übung. Damit du deine Emotionen etwas besser einordnen kannst, schau dir gerne das Emotionen ABC an.
Quellen
Ong, A. D., Benson, L., Zautra, A. J., & Ram, N. (2018). Emodiversity and biomarkers of inflammation. Emotion, 18(1), 3–14.
Quoidbach, J., Gruber, J., Mikolajczak, M., Kogan, A., Kotsou, I., & Norton, M. I. (2014). Emodiversity and the emotional ecosystem. Journal of Experimental Psychology: General, 143(6), 2057–2066.
Black, A. (2014). Mindfulness@ Work: Reduce stress, live mindfully and be happier and more productive at work. Ryland Peters & Small.