Entspannung - Press Pause
Entspann dich mal! Oft leicht gesagt, aber nicht immer so einfach umgesetzt. Damit sich unser Körper nach einer psychischen oder physischen Belastung wieder erholen kann, ist es aber sehr wichtig regelmässig die Pausen-Taste zu drücken. Nur so können wir unsere Batterien wieder aufladen und zu neuen Kräften kommen. In diesem Beitrag erfährst du, wie unser Körper in den Entspannungszustand kommt und wie du ihn mit bewussten Pausen dabei unterstützen kannst.

Gedankenreise
Das sagt die Wissenschaft dazu
Entspannung und bewusste Pausen
Damit wir langfristig gesund und leistungsfähig bleiben, müssen wir uns bewusst Raum für Entspannung schaffen. Bleibt man ständig im Alltagsstress, ohne sich mal eine Pause zu gönnen, kann sich unser Körper irgendwann nicht mehr ausreichend entspannen und bleibt im Dauerstress. Auch wenn dir deine Arbeit viel Freude bereitet, brauchst du regelmässig Erholungspausen. Angenehme Aufgaben führen mit der Zeit ebenso zur Erschöpfung deines Körpers. Dein Gehirn braucht eine Balance zwischen Anspannung und Entspannung.
Die Entspannungsreaktion wird, wie auch die Stressreaktion, automatisch in unserem Gehirn aktiviert. Mithilfe von Achtsamkeit kann in einer Stresssituation aber gelernt werden, die Entspannungsreaktion schneller zu aktivieren und den Körper sofort aus den kreisenden Gedanken zu nehmen. Wenn wir merken, dass wir Stress empfinden, können wir versuchen unsere Aufmerksamkeit auf das, was im Körper geschieht zu lenken (z.B. Verspannung in den Schultern, Schwitzen, schnelle Atmung oder erhöhter Puls). Durch das bewusste Wahrnehmen des Körpers, wird die Aufmerksamkeit auf den gegenwärtigen Moment gelenkt. Dies verschafft unserem präfrontalen Kortex (= Ort der Stresswahrnehmung im Gehirn) eine kurze Pause, sodass sich dieser wieder etwas erholen kann. Dem Körper wird signalisiert, dass alles wieder in Ordnung ist und entspannt werden kann. Der Puls beruhigt sich, der Blutdruck sinkt und die Muskeln entspannen sich wieder.
Oft werden Pausen während des Arbeitsalltags weggelassen oder vergessen. Für eine nachhaltige Entspannung ist es aber sehr wichtig, kurze Pausen durch den Tag einzubauen. Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass viele Kurzpausen (5-10 min), verteilt durch den Tag, effektiver sind als nur eine lange Pause am Mittag. Du bleibst Leistungsfähiger, kannst dich besser konzentrieren und wirst weniger schnell müde. Am meisten Wirkung haben aktive Kurzpausen. Das sind z.B. eine kurze Dehnübung, ein Spaziergang oder Musik hören. Diese aktiven Pausen entspannen nicht nur deinen Körper und Geist, sie helfen dir sogar kreativere Gedanken zu haben. Wenn dein Gehirn sich kurz entspannen kann, werden Hirnregionen aktiviert, die dich neue Ideen generieren lassen. Stell dir also gleich eine Erinnerung im Kalender und mach mal eine kurze Pause!
Quellen
Park et al., 2013. The development of a patient-centered program based on the relaxation response: the Relaxation Response Resiliency Program (3RP). Psychosomatics, 54, 165-74.
Wendsche, J., & Lohmann-Haislah, A. (2018). Arbeitspausen gesundheits-und leistungsförderlich gestalten. Hogrefe Verlag.
Fritz, C., & Sonnentag, S. (2006). Recovery, well-being, and performance-related outcomes: the role of workload and vacation experiences. Journal of Applied Psychology, 91(4), 936.
Müller, T., & Apps, M. A. (2019). Motivational fatigue: A neurocognitive framework for the impact of effortful exertion on subsequent motivation. Neuropsychologia, 123, 141-151.